Biografie vom Prälat Johann Baptista Torelló

Johann Baptista Torelló Barenys (Joan Baptista) wurde am 7. November 1920 in Barcelona geboren und starb am 15. August 2011 in Wien. Er war ein katholischer Priester der Prälatur Opus Dei, Theologe, Neurologe, Psychiater, Schriftsteller und Dichter.

Prälat Torelló hatte immer die Angewohnheit, sich dem Land, in dem er lebte, anzupassen. So war er in Katalonien als Mosen Torelló oder Mosen Joan Baptista Torelló bekannt, in Spanien als Don Juan Bautista Torelló, in Österreich und der Schweiz als Dr. Johannes Baptist Torelló und in Italien als Don Gianbattista Torelló.

Über viele Jahre hinweg pflegte er eine enge Freundschaft mit dem Psychiater und Philosophen Viktor E. Frankl. In seinen Werken betont er die Einheit des Menschen in seiner physischen, psychischen und geistigen Dimension. Torelló war Professor an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom, wo es ein Forschungszentrum für Psychologie und spirituelles Leben gibt, das seinen Namen trägt.

Inhaltsverzeichnis

Familie und frühe Jahre

Universitätsstudium und Berufung

Priesterweihe

Seelsorgliche Tätigkeit in Wien und neue Aufgaben

Wissenschaftliche Tätigkeit und Freundschaften

Viktor Frankl und Torelló

Veröffentlichungen

Das dichterische Werk von Prälat Torelló

Familie und frühe Jahre von Prälat Torelló

Giambattista war das dritte von fünf Kindern einer katalanischen Familie. Wie er folgten mehrere seiner Brüder einer Berufung zur völligen Hingabe an Gott. Zwei seiner Brüder waren Jesuiten, und seine jüngere Schwester war Priorin im Karmeliterkloster Santa María de Pedralbes in Barcelona. Ihre ältere Schwester heiratete, führte auch in der Ehe ein gottgeweihtes Leben und hatte neun Kinder.

Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) litt Giambattista, wie viele seiner Zeitgenossen, unter der strengen Verfolgung der Kirche, die in Katalonien besonders hart war. Als guter Christ versuchte er, seine christliche Identität zu bewahren, indem er seine Religion im Geheimen ausübte. Da er stets über große künstlerische Fähigkeiten verfügte, half er vielen verfolgten Geistlichen, indem er Ausweispapiere fälschte. Während des Krieges schloss er das Gymnasium ab.

Universitätsstudium und Berufung von Dr. Torelló

Nach dem Ende des Bürgerkriegs begann Torelló sein Medizinstudium an der Universität Barcelona und promovierte an der Universität Madrid mit einer Arbeit im Fach Psychologie. Später spezialisierte er sich auf Neurologie und Psychiatrie.

1940 lernt der junge Giambattista Torelló in Barcelona Josemaría Escrivá kennen. Monate später, im März 1941, bat er um die Aufnahme als Numerarier Mitglied in das Opus Dei.

Während seines Medizinstudiums engagierte er sich in einer katalanischen Untergrundgruppe namens L’Estudi, die sich gegen die Franco-Regierung stellte und zur Verteidigung der katalanischen Kultur gegründet wurde. Sie setzte sich aus Dichtern, Intellektuellen, Malern, Schauspielern und Künstlern zusammen, darunter: Ramón Aramón Serra, Salvador Espriu und Josep Lleonart Maragall. Diese Gruppe pflegte die katalanische Kultur und Sprache, die zu jener Zeit von der spanischen politischen Verwaltung verboten war.

Schon in seiner Jugend entwickelte er viele der Leidenschaften, die sein ganzes Leben prägten: die Liebe zur Freiheit, ein tiefes Verständnis des Menschen aus anthropologischer und psychologischer Sicht und eine tiefe Abneigung gegen jede Art von Autoritarismus. Als großer Leser und Kunstliebhaber war er stets in der Lage, alle seine Talente in den Dienst der anderen zu stellen. Als Dichter, Maler und Zauberer verstand er es, mit seinen Talenten große Freundschaften zu schließen.

Priesterweihe

Am 6. Juni 1948 wurde er vom Weihbischof von Madrid, Monsignore Casimiro Morcillo, in der Pfarrkirche des Dorfes Barajas (Madrid) zum Priester geweiht.

Nachdem er seine erste Messe in Barcelona gefeiert hatte, zog er am 17. Juni desselben Jahres nach Rom. Dort promovierte er am Angelicum (Päpstliche Universität St. Thomas von Aquin) in Theologie. Zwischen 1949 und 1956 lebte er in Palermo (Sizilien), wo er seine seelsorgerische Tätigkeit ausübte. 1956 zog er nach Zürich und kehrte zwei Jahre später nach Italien zurück, als er zum Regionalvikar des Opus Dei in diesem Land ernannt wurde.

Seelsorgliche Tätigkeit in Wien und neue Aufgaben

1964 siedelte er nach Wien über. Zwei Jahre später wurde er zum Regionalvikar des Opus Dei in Österreich ernannt. Neben seiner Tätigkeit als Vikar bekleidete er das Amt des Rektors der Peterskirche (Wien), zu dem er von Kardinal Franz König ernannt worden war.

Im Jahr 1989 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Prälaten ernannt. Im Jahr 1995 wurde er als Rektor der Peterskirche abgelöst.

Sein umfangreiches pastorales Wirken in der österreichischen Hauptstadt, in dessen Mittelpunkt die Botschaft vom allgemeinen Ruf zur Heiligkeit stand, machte ihn als hervorragenden Seelsorger und unermüdlichen Prediger bekannt. Er wurde mehrfach zu Kursen und Vorträgen in Italien, Kroatien, der Schweiz, der Tschechoslowakei, Deutschland und Spanien eingeladen.

Es ist erstaunlich, wie sehr er sich die Länder, in denen er lebte, zu Herzen nehmen konnte. Seine perfekte Kenntnis des Italienischen und Deutschen ermöglichte es ihm, einige seiner Werke im Original in diesen Sprachen zu veröffentlichen. Er war dafür bekannt, dass er sich immer wie zu Hause fühlte: In der Peterskirche in Wien, einem barocken Juwel, passte er seine Predigten und Meditationen an die Gemeindemitglieder an.

Wissenschaftliche Tätigkeit und Freundschaften

Dr. Torelló lehrte als Gastprofessor Psychologie an den Universitäten von Palermo und Mailand. Er war Professor am Convictorio Eclesiastico und an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Palermo. Außerdem lehrte er am Hochschulinstitut Cristoforo Marzoli in Palazzolo sull’Oglio (Brescia).

Von 2000 bis 2008 war er außerordentlicher Professor für Spirituelle Theologie an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz, wo er auch in den Sommersemestern Vorlesungen hielt. Sein akademischer Beitrag zu dieser Institution führte zur Gründung eines nach ihm benannten Studienzentrums für Psychologie und Spiritualität.

Der Erzbischof von Wien, Kardinal Franz König, wandte sich an ihn als Berater. Zu seinen Freunden zählten der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk und seine Frau Dagmar Koller, der Psychiater Viktor Frankl und der Präsident der Caritas in Wien, Monsignore Leopold Ungar.

Torelló starb am 15. August 2013 in seinem Wohnhaus, dem alten Pfarrhaus von St. Peter im Zentrum Wiens, und wurde auf dem Ottakringer Friedhof beigesetzt.

Viktor Frankl und Torelló in Rom im Jahr 1970

Biografie von Johann Baptista Torelló, Viktor Frankl und Johann Bautista Torelló bei einer Konferenz im CRIS, Rom, 1970, Freundschaft zwischen Frankl und Torelló

Veröffentlichungen von Giambattista Torelló

Torelló veröffentlichte zahlreiche Artikel und Bücher, fast immer in der Sprache des Landes, in dem er sich aufhielt. Da er die meiste Zeit seines Lebens in Italien und Österreich lebte, wurden viele seiner Werke jedoch auf Italienisch oder Deutsch verfasst und dann in mehrere Sprachen übersetzt: Spanisch, Englisch, Portugiesisch und Französisch.

Zu seinen Veröffentlichungen gehören die folgenden:

  • Sobre la espiritualidad de los laicos, Rialp, Madrid, 1965, 37 pp. Colección “O crece o muere” ISBN: 978-84-321-0566-1
    • German: Die Welt erneuern: zur Spiritualität d. Laien; Adamas-Verlag; Colonia; 1970; 35 pp
  • Psicanalisi e confessione; Nuova Accademia; Milano; 1965; 238 pp. Altra Edizione: Psicanalisi e/o confessione; Ares; Milano; 2007; 160 pp; IBAN: 9788881553846
    • Catalan: Psicoanalisi i confessió; Rialp, Madrid; 1967; ISBN: 978-84-321-1042-9
    • Spanish: Psicoanalisis y confesion; Rialp, Madrid, 1975; 216 pp; ISBN: 978-84-321-1806-7
    • German: Psychoanalyse und Beichte; Fassbaender; Wien; 2005; 164 pp., ISBN: 978-3-900538-82-8
  • Psicología abierta, Rialp, Madrid 1972, 221 pp.; 2. Ed: 1998; ISBN: 9788432131905
  • Zölibat und Persönlichkeit oder die affektive Reife des Priesters; Adamas; Colonia; 1973; 30 pp.
  • Sexo y personalidad; EUNSA; Pamplona; 1975; 32 pp. ISBN: 978-84-313-0413-3
  • Erziehung und Tugend; Adamas; Colonia; 1979; 32 pp. ISBN: 978-3-920007-52-6
  • Dalle mura di Gerico. Note di psicologia spirituale; Ares, Milano; 1988; 280 pp.; IBAN: 9788881551125
  • Sexualität und Person; Adamas; Colonia; 1990; 27 pp. ISBN: 978-3-925746-38-3
  • Sexualität, Liebe und Hingabe; Verl. Kultur in die Familie; Linz; 1992; 32 pp. ISBN: 978-3-900891-12-1
  • Psychologie des Alltags: Modelle für das Leben; Verl. Kultur in die Familie; Linz; 1994; 334 pp.; ISBN: 978-3-900891-19-0
  • Wer ist wer in der Familie, Kultur in die Familie, Linz, 1995; 240 pp. ISBN: 978-3-900891-31-2
    • Second edition: Fassbaender Verlag; Wien, 2016; 216 pp ISBN: 978-3-902575-71-5
    • Italian: La famiglia: personaggi & interpreti; Ares; Milano; 1997; 175 pp; ISBN: 88-8155-138-1
    • Spanish: Quien es quien en la familia, Ediciones Cristiandad, Madrid, 2015, 222 pp. ISBN: 9788470576171

Buch über geistliche Begleitung von Torelló

Das dichterische Werk von Prälat Torelló

Torelló hat mehrere Gedichte auf Katalanisch veröffentlicht. Seine Texte wurden in Anthologien zur katalanischen Kultur aufgenommen: Les mil millors poesies de la llengua catalana.

Darüber hinaus hat er mehrere Gedichtbände veröffentlicht, darunter die folgenden:

“La poesía nella spagna di oggi”, Pagine nuove, Roma, 1949.

“La poesía catalana contemporánea”, Arbor, Madrid, 1949

“Cincuenta años de poesía italiana”, Arbor, Madrid, 1951

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Artículo Torellò desvelar esquizofrenia, congreso internacional de psiquiatría esquizofrenia, Grupo Torelló.